Feiner Zug. Ganz prima, schlicht aber sauber, es gibt sogar Klopapier, das relativ regelmäßig aufgefrischt wird, und jede Stunde geht ein Straßenkehrer durch die Gänge. Rauchen kann man überall, ganz besonders im Speisewagen. Verglichen mit dem bulgarischem Holterdipolter geschmeidet dieser unser Zug durch die Landschaft mit der Eleganz eines Nijinsky; nur was die Geschwindigkeit angeht, reichte es wohl selbst bei den Paralympics kaum zu einer ehrenvollen Erwähnung, aber wen schert das schon. Prächtig klimatisiert ist er, und auch wenn man an FENSTER AUF hier nur bedingt glaubt, so finde ich doch tatsächlich einen Schaffner, der gelegentlich TÜR AUF kann.
"22./23. Juli. Durch’s wilde Kurdistan" vollständig lesen »
Mittwoch, 21. Juli 2010
21. Juli. The Great Unknown
Regentag im Topdeck-Café
Es regnet beschriebe den Sachverhalt ungenügend. Ich stemme mich gegen die Fluten, um die Balkontür zu schließen (ist gar kein Balkon, sondern der Ausstieg zur Feuerleiter). Das Frühstück habe ich verschlafen, verfüge aber über einen hoteleigenen Wasserkocher und habe, einziger Luxusartikel außer den Tangoschuhen, Bohnenkaffee dabei. Ich haße Nescafé. Ich habe schon durch die abstrusesten Gegenden hartnäckig Bohnenkaffe geschleppt. "21. Juli. The Great Unknown" vollständig lesen »
Dienstag, 20. Juli 2010
20. Juli. Das Kennenlernen von Städten
Istanbuler Nebenpassage
Wer eine exotische Stadt kennenzulernen wünscht, vergesse Sehenswürdigkeiten oder ziellose Flanierereien und lege sich stattdessen den Wunsch nach einem Gebrauchsgegenstand zu. Dieser ist weder zu abwegig noch zu naheliegend zu wählen. Ein Garant für unendlichen Spaß! Man kommt in Gegenden, die man nie zuvor für möglich gehalten hätte, hat herausfordernde Konversationen mit vielen, vielen abwegigen Menschen zu bestehen und lernt nebenbei Vokabular, das man garantiert nie wieder braucht. („Eisenkette“ auf Guatemaltekisch z. B.) Gut ist natürlich, den Gegenstand wirklich zu benötigen, das intensiviert den eigenen Elan, aber wahrscheinlich geht’s auch nur so aus Daffke.
"20. Juli. Das Kennenlernen von Städten" vollständig lesen »
Montag, 19. Juli 2010
19. Juli. Istanbul. Tango und Tötungsgründe
Bis Dimitrovgrad lief alles hochkommod; nachdem ich den Schaffner, der mich beim ersten Zwischenhalt für’s Rauchen an der Zugtür tadelte, ausreichend handzahm charmiert hatte, durfte ich gar mit ihm und seinem Kumpel im hintersten Abteil herumrauchen, wobei wir höchst vergnügliche Gespräche über meine Reise, die Ehe und europäische Zigarettenpreise im Vergleich führten, in einem Festival von Mimik-Gestik-Körpersprache, mit gelegentlichen Gastauftritten von jeweils ca. fünf englischen und fünf russischen Wörtern.
"19. Juli. Istanbul. Tango und Tötungsgründe" vollständig lesen »
"19. Juli. Istanbul. Tango und Tötungsgründe" vollständig lesen »
(Seite 1 von 1, insgesamt 4 Einträge)
Kommentare