Stehe tatsächlich um 7:45 am Hauptbahnhof, in Begleitung von Freunden, Familie, Pressevertretern und geistlichem Beistand. Wir trinken standesgemäß auf dem Bahnhofsvorplatz wie die anderen Asozialen, um Leute wie uns zu vergrämen beschallt man das hier mit klassischer Musik. Wir trinken Champagner aus Pappbechern, die Freundin Kibermanis von einer Kaffeebude geklaut hat, der Geistliche stimmt ebenso fromme wie minderharmonische Choräle an, zur spirituellen Erbauung: „Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt er in die Welt hinaus“.
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Dienstag, 13. Juli 2010
13. Juli. Stefan Zweig & die Bulgarische Bahn
Hier klappt gar nichts, amüsant, habe ich doch das Große Nichtklappfestival erst in den Stans oder so erwartet. Weit gefehlt. Auch heute keinerlei Nachricht wegen des Iranvisums, ich setze per Mail den sehr netten Mann vom Teheraner Reisebüro darüber in Kenntnis, dann entscheide ich, vom Warten die Faxen dicke zu haben und mir jetzt das Ticket Hamburg–Sofia–Istanbul zu kaufen, bedarf es doch zweier Nachtzugreservierungen und somit einer gewissen Dringlichkeit. Sollte ich kein Visum kriegen, steige ich halt schon in Belgrad aus, tingele noch eine Woche durch den Balkan und nehme den Zug von Sofia eine Woche später, mit der Variante wäre dann nur geringfügig Ticket verschwendet. Und der Kauf einer Fahrkarte nach Istanbul scheint mir ja nun das geringfügigste meiner Probleme.
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Montag, 12. Juli 2010
12. Juli. Angst & Apokalypse
Nun also ist klar, welcher Haupttodesgefahr ich unerschrocken ins Auge schauen muß: Dem plötzlichen ICE-Klimaanlagenausfalltod. So manch einer wähnt Fährnisse im wilden Dingsdastan, wo der Reisende doch heuer sein Leben auf dem Bielefelder Bahnsteig aushaucht. Da meine eigenen Reisewagnisse sich nach wie vor auf’s Visawarten und Knöpfe-an-Hemden nähen beschränken, vielleicht ein kleiner Exkurs über Angst. Aus aktuellem Anlaß, lautet doch der erste Kommentar zu meinen Reiseplänen nicht selten: Hoffentlich hast du dein Pfefferspray/ein Messer/die Kalaschnikow/eine Mittelstreckenrakete eingepackt.
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Freitag, 9. Juli 2010
9. Juli. Tja. Pustekuchen.
Keinerlei Neuigkeiten gestern in Sachen Iranvisum, diverse Pässe, so die Visumagentur, hätten sich auf unbestimmte Zeit in der Bürokratie verheddert, Dienstag könne man mal wieder nachfragen. Freitag früh muß ich den Zug nehmen, um schleunigst nach Istanbul zu kommen und unterwegs wenigstens kurze Blicke auf Sofia und Istanbul zu werfen. Am 21. fährt mein Zug von dort nach Teheran. Werde weinen, wenn mich der Iran nicht reinläßt oder das Visum schlicht nicht rechtzeitig kommt.
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Donnerstag, 8. Juli 2010
8. Juli, 2 Uhr früh, Deutschland hat gegen Spanien verloren
Präziser vielleicht: Deutschland hat gegen Spanien einfach nicht stattgefunden. Es ist an der Zeit, sich daran zu erinnern, daß Fußball mir eigentlich gar nicht so viel bedeutet, nein, wirklich nicht, bloß ist es manchmal nicht leicht, mich daran zu erinnern. Ich wate heim durch welke Flaggen und die Körper schluchzender Menschen, auf die Reeperbahn geschmiert wie Margarine, und denke: Es ist an der Zeit, abzureisen.
Morgen, nein: Heute werde ich mutmaßlich, hoffentlich erfahren, ob ich ein Visum für den Iran bekomme, die hochspannende Frage, die mich seit Wochen umtreibt; bekomme ich keines, muß ich innerhalb von fünf Arbeitstagen einen Plan B entwerfen. "8. Juli, 2 Uhr früh, Deutschland hat gegen..." vollständig lesen »
Morgen, nein: Heute werde ich mutmaßlich, hoffentlich erfahren, ob ich ein Visum für den Iran bekomme, die hochspannende Frage, die mich seit Wochen umtreibt; bekomme ich keines, muß ich innerhalb von fünf Arbeitstagen einen Plan B entwerfen. "8. Juli, 2 Uhr früh, Deutschland hat gegen..." vollständig lesen »
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