Pfannkuchen, Dreitontechno und Kaffeezeremonie zum Frühstück, finde dann problemlos ein Taxi, das nicht ganz so problemlos das Franzosenhotel am anderen Ende der Stadt findet. Bin überaus pünktlich, stelle mich den Franzosen vor, die alle nett und jung sind und eine Kombireise gebucht haben, Kultur und Trekking fifty-fifty. Vom Prinzip nicht verkehrt, hätte ich über mehr Zeit verfügt, ich wäre zwischendrin irgendwo sicher auch eine Woche wandern gegangen. Ich bräuchte sowieso mehr Zeit, meine Aufenthalte in Ürümqi und Xian werden viel, viel zu kurz sein, es ließ sich nicht ändern. Verdammte Kompromißmacherei. Morgen bin ich auf den Tag genau einen Monat unterwegs. Es ist schon komisch mit der Zeit auf Reisen. Sie vergeht schneller. Sie vergeht langsamer. Sie vergeht ganz anders. Und das alles gleichzeitig. Mein Reisemensch Schneider sagte mal so schön: Auf Reisen ist das Leben unendlich. Auch mein zweitliebstes Reisezitat stammt von ihm: Wer im Harz nichts erlebt, wird auch aus dem Kongo nichts zu erzählen haben.
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Freitag, 13. August 2010
13. August. Pläneschmieden in Taschkent
Flaneure in Taschkent
Die Bässe des Frühstücks-Usbekenpops lassen die hartgekochten Eier in ihrer Wärmeschale erregt wabbeln. Humpta-humpta, kann ich bitte heißes Wasser bekommen, wie bitte, heißes Wasser, danke. Mann, ist das laut hier. Ich veranstalte beim Kaffeemachen eine veritable Sauerei, weil ich den Kaffee aus einem Glas in die Tasse seihen muß, ist aber nicht zu ändern. Unter Schwierigkeiten lasse ich die Rezeptionistin auf der Lonely-Planet-Karte das Hotel lokalisieren, auch sie hat noch nie in ihrem Leben einen Stadtplan gesehen – obwohl’s am nächsten Kiosk überraschenderweise welche zu kaufen gibt. Das Hotel ist noch viel besser als gedacht, es hat nämlich Free WiFi in der Lobby. Ich allerdings habe nach wie vor keinen SMTP-Server, und was ich ja so richtig gern möchte, ist aus Usbekistan mal die Telekom-Technikhotline anrufen. Sie werden mit unserem nächsten freien Mitarbeiter verbunden.
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Donnerstag, 12. August 2010
12. August. Samarkand – Taschkent; und über den Umgang mit Eingeborenen
Nach soviel Laissez-faire gestern handhabe ich mich heute streng. Ein paar Stunden schreiben, dann Fußmarsch zum Venezia, ich sage nur: Lecker WiFi! Auf meiner 40-Minuten-Meile gehe ich ein Stück des Wegs mit einer Fünfzehnjährigen, die ihr Schulenglisch an mir ausprobiert und Rastaextensions trägt. Außerdem trägt sie eine große Melone. Ihre Begleiterin ist älter und zerrt ein Kleinkind hinter sich her, für die Mutter zu jung, schätze ich, und tippe auf ältere Schwester. Ich werde zum Melonenessen eingeladen, sage aber mit Bedauern ab, ich muß halt ran ans WiFi, hilft ja nix.
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Mittwoch, 11. August 2010
11. August. Samarkand according to Kulturerbe
Registan: Sher Dor Medressa
Nach einer Nacht, über die ich hier geflissentlich schweigen werde, besteht die Hoffnung auf ein Ende des Magenelends – kann eigentlich nix mehr drin sein, was stört. Ich wage gar einen Kaffee, er fällt in hallende Leere, na bitte. Und so biege ich heute nach meinem morgendlichen Aufgalopp ins Stadtzentrum nach links ab, zum historischen Samarkand. Im 14. Jahrhundert von mythenumwobenen Glanz als Hauptstadt Timurs, a.k.a. Tamerlan, Zentrum und Herz der Seidenstraße. Ich habe mir heute freigegeben von allen Erledigungspflichten, heute bleibt der Rechner aus, heute wird lediglich geschlendert. Ich erhoffe mir davon eine ähnliche Epiphanie wie in Buchara.
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Dienstag, 10. August 2010
10. August. Samarkand according to Infrastruktur
Ermattete Mitreisende
Pünktlich um 8:05 Uhr fährt der Zug ab, es ist wiederum ein sehr schöner, sehr sauberer und mit Teppichläufern ausgelegter Zug, gefüllt ist er mit einer deutschen Reisegruppe. Weil vier davon bereits im Abteil mit meinem Platz nisten, sortiert mich die Reiseleiterin in ein anderes, zu drei sympathischen Frauen. Leider sind sie ebenso müde wie sympathisch, was mir nicht anders geht, wir schwatzen zwar ein bißchen, gehen dann aber recht bald zum Nickerchen über. Die Gruppe ist auf dem Rückweg nach Taschkent, Abschluß einer zehntägigen Seidenstraßenbusreise, tauscht Magen- und Durchfallmedizin und hat dafür mein vollstes Verständnis – ich habe heute, des Magenstatus’ wegen, sehenden Auges auf Kaffee verzichtet, und wer diesen Blog, der zu gefühlten 50% von Kaffee handelt, verfolgt, der weiß, ein freiwilliger Kaffeeverzicht bedeutet: Es ist ernst.
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