Am Bahnhof Belgrad
Nachts um 3:30 und 4:30 begehrten Menschen meinen Paß zu sehen, ansonsten anständig geschlafen bis zehn. Der Zug steht. Irgendwo. In der Sonne. Wo wir sind, läßt sich nicht sagen, unser Zug ist flankiert von weiteren Züge, die sich augenscheinlich hierher zum Sterben zurückgezogen haben. Geräuschkulisse läßt die Nähe eines urbanes Environments vermuten, um welches es sich handelt, oder um welches Land wenigstens, ist unklar. Ich stelle keine Fragen und schreibe stattdessen; es ist erstaunlich, wie die Mischung aus reisemodaler Schicksalsergebenheit und Unterkoffeinierung meine sonstige Hyperaktivität auf das Aktivitätslevel einer Seepocke senken kann. Erst drei Stunden später mache ich mir erste leise Sorgen, irgendwann zu verdursten.
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