Ich schreibe bis drei Uhr morgens und schlafe bis zehn. Brühe herrlichen Kaffee, rufe dann Rasul an, habe mich entschieden, das mit der Tus-Tour zu probieren, und verabrede mich mit ihm um zwei im Teppichladen. Dann mache ich mich auf, den Haram zu besuchen. Die äußeren Höfe, in denen Nichtmuslime zugelassen sind, die inneren Höfe und der Schrein selbst sind tabu.
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Freitag, 30. Juli 2010
30. Juli. Maschhad. In Some Cases Suspicion Is A Sin – I
Maschhad. Maschhad ist die Antithese zu Teheran. Maschhad ist ein ganz anderer Schnack. Schwer zu glauben, daß Teheran und Maschhad im selben Land liegen und sich vertragen. So toll Teheran ist, als so grauenhaft empfinde ich Maschhad.
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Donnerstag, 29. Juli 2010
29. Juli. Es hält ein Zug im Nirgendwo
Landschaft
Die Züge fahren pünktlich hier, wurde mir gesagt, auf die Minute; und in der Tat, auf die Minute heißt: Auf genau die Minute. Um 7:00 exakt verläßt mein Zug Teheran Richtung Maschhad. Die Fahrt gestaltet sich ereignisarm, die Landschaft auch; ich sitze in einem unkommunikativen Großraumwagen, neben mir eine ältere Dame im Tschador, die gemeinsam mit zwei jüngeren und einem Baby reist, mehr, als uns nett anlächeln, bringen wir nicht zustande. Draußen dominiert Wüstenei das Geschehen, sehr schön, aber kein Grund, nicht ein bißchen Schlaf nachzuholen.
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Mittwoch, 28. Juli 2010
Exkurs Essen I: Lavashak
Verkauf phantasievoller Nahrungsmittel
Zu Tisch. Auf besonderen Wunsch – u. a. hier von Thomas Crown, aber auch von Stevan, einem guten Freund mit gutem Foodblog (www.nutriculinary.com) – ich habe Dich nicht vergessen, Stevan, bloß: Bisher gab’s Kebab. Das ist schon prima, aber jetzt nichts, was ich notwendigerweise durch den kulinarischen Newsticker der BBC laufen lassen würde. Mit dem hochinteressanten Gewürz hat man’s hier nicht so, und auf dem Lavash werde ich demnächst, falls ich nicht bald irgendwo richtige finde, Postkarten an die Lieben daheim schreiben.
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28. Juli. Teheran for the German Passenger
Alireza und Uebel dinnieren
Alireza ist überpünktlich und riskiert einen Strafzettel, weil er doch im eigenen Auto gekommen ist; die Innenstadt ist tagsüber für Autos ohne Plakette gesperrt. Ich begrüße ihn mit einen munteren „Do you do invisible mending?“ auf Farsi, das geht inzwischen flüssig. Wir fahren nach Süden, mein Hamburger Lieblingsperser, sein Cousin, hat ihm begreiflich gemacht, daß ich gerne das Imam-Khomeini-Mausoleum und den Schrein von Shah Abdol Azim sehen würde – ein Tip vom sehr netten Menschen aus dem Teheraner Reisebüro und die Chance für mich, ins Innere eines Schreines zu dürfen, in Maschhad nämlich wird das für Nichtmuslime verboten sein.
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